Es gibt Qualitäten, deren einmalige Exzellenz so vollkommen und unangefochten ist, dass bei ihrer Etikettierung grösste Schlichtheit angemessen erscheint. (Weinkennern würde beispielhaft der Anblick einer Flasche Romanée-Conti des Jahrgangs 1945 aus dem Burgund in den Sinn kommen.) Alles, was man auf ein Konzert mit den «Ebenhölzern» – den Fabulous Four der Streichquartett-Gegenwart – schreibt, holt sie ein Stückchen runter aus den Sphären, in denen sie ihre Bahnen ziehen. Ihren Zürcher Abend eröffnensie mit Haydns Sonnenaufgang – welcher Titel könnte in diesem Sinn uns gleichnishafter nach oben blicken, «nach oben horchen» lassen.- Auf ihren Fotos sieht das Star-Ensemble so wild entschlossen aus, als wollten sie das Biedermeier-Klischee des «stillvergnügten Streichquartetts» gründlich entstauben; ähnlich klingt Ébènes Beethoven: nach der Leidenschaft (und auch Leidensfähigkeit) eines Streichquartetts, das jenseits des raffiniertesten Zusammenspiels nie den hochemotionalen Zugriff, nie den Sinn fürs grosse Ganze verliert.
Mit Quatuor Ébène, Modulor Quartet.
Nach diesem Konzert bietet ein Apéro Gelegenheit, mit Gästen, Freunden und den Musikern persönliche Kontakte zu pflegen.