Die Annonce dieses Konzertes lässt sich reduzieren auf den einen, aussagekräftigen Satz: Der berühmteste Zigeuner-Geiger der Welt kommt nach Zürich. (Sie sollten also baldmöglichst Tickets fürs diesjährige Herbst-Finale buchen.)
Seit Yehudi Menuhin in einem Brüsseler Restaurant auf den Virtuosen aufmerksam wurde, begann eine kometenhafte Laufbahn durch alle grossen Konzertsäle. Lakatos, der einer ungarischen Musiker-Dynastie entstammt, tritt weltweit als «Genius of the
Violin» mit anderen Koryphäen wie Vengerov oder Argerich, Vadim Repin und Stéphane Grappelli auf. Dabei ist Lakatos nicht nur ein mitreissender Geiger, sondern auch ein Musiker von aussergewöhnlicher Vielseitigkeit, der sich schwer einordnen lässt, spielt er doch klassische Musik und Jazz ebenso leidenschaftlich wie die eigene Ungarische Volksmusik. Seine Auftritte gleichen einer musikalischen Elementargewalt, seine Stärke als Interpret wird arrondiert von seinen Aktivitäten als Improvisator und Komponist. Ihm begegnet – als illustrer Gast – der gerade 30jährige Schweizer Geiger Sebastian Bohren. Dieser präsentiert sich im A-Dur-Rondo von Franz Schubert mit einem Ausschnitt aus seiner neuen, von der internationalen Presse hochgelobten CD.– Gypsy-Jazz meets Klassik, und das schon arrivierte «Heute» das «Morgen» der Musikwelt: Die beiden Geiger werden vom jungen Festival-Orchester Stringendo begleitet, einer Gruppe hochbegabter Nachwuchstalente, der Sebastian Bohren (vor nicht allzu langer Zeit) selber als enthusiastisches Mitglied angehörte. Also auch unter diesem Gesichtspunkt ein besonderer Abend: Erleben Sie, wo wunderbar verlaufende Entwicklungen ihre Anfänge nehmen, welch motivierende Perspektiven sich den heute (noch) Jungen bei einem solchen Rendezvous auftun. Zugleich wirkungsvollste Förderung der kommenden Generation und begeisterndes Begegnungs-Erlebnis fürs Publikum,– das Festival 2017 klingt in diesem Sinn aus mit einem Herbst-«typischen» Höhepunkt.
Roby Lakatos spielt mit seinem Trio Gypsy-Jazz und traditionelle Zigeunerweisen nach Ansage, Sebastian Bohren Franz Schuberts Rondo in A-Dur D 438. Sie werden begleitet vom jungen Stringendo Festival-Orchester.